JND- ein Brief


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Anderes von JND zu den Themen: Prophetie- Apologetik- Evangelium- Schriftauslegung- Verschiedenes- Versammlung- Praktisch- Lehre- Kritisches- Notizen und Kommentare- Notizen- Andere Schriften

Datum unbekannt

Wenn die Sünde sich offenbart, darf man nicht auf Vergleiche oder dergleichen eingehen, sondern in diesen Tagen müssen die einzelnen bedenken, dass wenn die Versammlung nicht mehr im Stande ist, sich von dem Bösen zu reinigen und nach dein Worte zu handeln, dass dieselbe Stimme, die an die Versammlung ergeht, sich ebenfalls an den einzelnen Gläubigen wendet. „Jeder", der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit." Wenn das Fleisch in der Versammlung in dem Maß Boden gewonnen hat, dass das Böse nicht mehr hinausgetan werden kann, so ist ein jeder für sich Gott gegenüber verantwortlich. Es handelt sich durchaus nicht um die Mehr- oder Minderzahl. Ich glaube nicht, dass Gott Seine Getreuen längere Zeit allein stehen lässt. Andere, die ebenso treu und aufrichtig sind, werden sich einfinden. Röm. 16, Vers 17 wendet sich an die einzelnen. Vers 20 zeigt uns den Charakter Gottes, den wir bei unserer Absonderung zur Schau tragen sollen. Er ist der Gott des Friedens, und der die Wurzel des Unheils sieht und sagt, dass Er in kurzem den Satan unter unsere Füße zertreten werde. Unmittelbar darauf folgt: „Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch!" Streite ich, so kann ich den Gott des Friedens nicht darstellen. Wenn ich anderen aber behilflich sein kann, so ist das schön und gut; sicherlich kann ich niemandem behilflich sein, solange ich in Verbindung mit Bösem bleibe. Seelen können dadurch geübt werden, dass ich selbst hinausgehe, und so ziehe ich meine Straße in Frieden; im Bösen aber darf ich nicht bleiben. Die Schwierigkeit besteht darin, die Beweggründe rein zu erhalten. Lassen wir uns auf Streitigkeiten ein, so können wir schließlich in „Verwirrungen" geraten (2. Kor. 12, 20). Unser einziger Wunsch sollte der sein, einander den richtigen Weg fortzusetzen helfen, während wir uns bemühen, andere, die von demselben abgekommen sind, zurückzuführen (siehe Jak. 5, 19)

Unser Lauf hienieden ist eine Kriegs- und Kampfzeit; es könnte nicht anders sein. Wenn nun der Feind eine unbeschützte Stelle wahrnimmt, wenn das Fleisch wirksam ist, so kann er uns belästigen. Überdies müssen wir die ganze Waffenrüstung Gottes haben, um ihm entgegenzutreten. Es handelt sich hier nicht um Kraft, sondern um List, und Gott lässt uns hierdurch unseren wahren Zustand erkennen; ähnlich wie es Israel mit Ai und den Gibeonitern erging. Allein in Verbindung mit dem Werke selbst wird es immer Kampf geben, aber auch Sieg, wenn wir nur treu sind. Unsere Aufgabe besteht darin, Stand zu halten, und zwar in den bösen Tagen.

Was nun, lieber Bruder, das üble Nachreden betrifft, so ist nur eins zu tun, nämlich schweigen und tragen, während mau alles Gott überlässt und selbst für die betet, welche dies tun. Die wichtige Rolle, welche das Ausharren bei dem christlichen Leben im Neuen Testament spielt, ist sehr beachtenswert. „Gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit — welch' großes Werk soll also folgen? — zu allem Ausharren und aller Langmut mit Freuden". „Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, auf dass ihr vollkommen und vollendet seid in allem Willen Gottes." In dem Fall hat der Wille des Menschen, sein eigner Geist, keinen Platz in unserm Wandel. Oft wenn wir Gutes tun wollen, rechnen wir nicht genug auf Gott, der allein Gutes tun kann. Ich hoffe, dass die Brüder, denen Übles nachgeredet wird, vollkommenes Ausharren haben werden, und Gott wird ihre Sache verteidigen.


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